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Vom Camp bis Croocs Corner, 26.1.2012

Wenn man vom Camp her richtung Osten fährt, dann kommt man zum berühmten Croocs Corner, das Dreiländereck Südafrika-Zimbabwe-Mozambique. Der Corner trägt den Namen nicht umsonst, denn dort wo der Levhuvu in den Limpopo fliesst wimmelt es nur so von Krokodilen. Man erzählt sich, dass diese Ecke deshalb Niemandsland ist. Aber da das auf keiner Landkarte so vermerkt ist bezweifle ich, dass es stimmt. So viel zur Vorgeschichte…

Vergangene Woche mussten wir unseren ersten Theorietest schreiben und eine kurze Präsentation halten. Da ich und noch jemand anderes aus unserer Gruppe bei beidem gut abgeschnitten haben, durften wir mit der Trails-Guide-Gruppe mit auf einen Tagesmarsch und in er Nähe vom Croocs Corner übernachten.

Wir marschierten also um 6.00 Uhr los richtung Osten. Durchquerten die Floodplains, die seit dem letzten regen noch grüner sind und ausserdem voller Wasser (das Wasser war auch einer der Gründe, weshalb wir oft Zusatzkilometer machen mussten).
Die Lala-Palms und die Fever-Trees bieten uns eine tolle Szenerie für die ersten vier Stunden. Wir sehen eine Herde mit etwa 30 Eland-Antilopen, Büffel UND eine Pel’s Fishing Owl. Eine riesige Eule, von der es nur noch ganz wenige gibt. Unser Instructor war so begeistert, dass er sogar sein Gewehr liegen liess, um die Eule besser zu sehen.
Den Mittag verbrachten wir in einem Jacal-Berry-Forest, der dank dem dichten Blätterdach eine gute Abkühlung brachte.
Am Nachmittag machten wir dann unendlich viele Extrakilometer wegen der undendlich vielen Büffeln. Einmal würde die Situation sogar richtig brenzlig, als eine ganze Herde mit etwa 100 Tieren auf uns zugerannt kam. Wir mussten einen Termitenhügel erklimmen, damit uns die Büffel nicht mehr sahen. Glücklicherweise war der ganze Spuck nach 5 Minuten vorbei und wir konnten weiter laufen.

Wir übernachteten nicht direkt am Croocs Corner, wegen der vielen Krokodilen, sondern 2 Kilometer vorher direkt am Limpopo. Die Nacht war ruhig und verlief ohne Zwischenfälle, bis auf ein paar Frösche die gerne auf schlafende Personen springen 🙂

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen bot einen krönenden Abschluss, bevor wir uns auf die Socken machen für die letzten beiden Kilometer.
Am Croocs Corner wurden wir dann mit Kaffee empfangen und mit dem Landy abgeholt.

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Freier Tag… Was soll ich denn machen, ich bin mitten im Busch? 23.1.2012

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Heute ist unser erster freier Tag (von zwei). Doch wir sind mitten im Busch, unternehmen kann man nicht wirklich viel. Zum Glück hat die Pafuri River Lodge keine Gäste, so können wir deren Pool und die Bar entern. Oder man kann, so wie ich im Camp bleiben und an der Präsentation für morgen arbeiten.
Ja, ihr habt richtig gelesen: eine Präsentaion! Ohne Internet und mit einer bescheidenen Bibliothek von 50 Büchern, suche ich mir gerade Informationen zusammen über das Verhalten der Geier am Aas. Die Präsentation muss Gott sei Dank nur 5 Minuten dauern!

Ach ja, es ist ja Regenzeit! 18.1.2012

Beinahe hätten wir es vergessen, es ist ja Regenzeit! Die vergangenen zwei Wochen waren, mit bis zu 37 Grad am Schatten, heiss und mit einer Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent, sehr trocken.
Aber heute sollte sich das ändern. Wir sind gerade zu Fuss unterwegs gewesen, als es aus dem Nichts zu regnen beginnt. Innerhalb von 20 Minuten steigt das Wasser bis auf Wadenhöhe. Und so regnet es noch 3 Stunden weiter.

Wir haben Glück, dass wir so nah am Limpopo-River sind. Das Wasser fliesst binnen einer halben Stunde ab und wir haben keine Schäden im Camp.
Der restliche Teil des Krügerpark hat es allerdings stark erwischt. Diverse andere Camps wurden regelrecht überschwemmt und der Park wurde sogar geschlossen.

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Von Bäumen, Vögeln, Gräsern und Büffeln, 16.1.2012

Unterdessen sind wir 10 Tage im Camp. Das Programm wurde in der Zwischenzeit etwas den Hitzeverhältnissen angepasst, da wir fast täglich über 36 Grad am Schatten haben. So wie jetzt gerade wo wir nicht raus sind für einen Marsch, sondern im schattigengen Camp sitzen und die Vögel um uns herum bestimmen.

Tiere konnten wir bis jetzt noch nicht so viele beobachten, da wegen des trockenen Wetters viele in den südlichen Teil des Parks gewandert sind, wo es mehr Wasserlöcher gibt.
Deswegen hatten wir die letzten 4 Tagen nichts andres gemacht als Bäume, Gräser und Vögel zu bestimmen, da die immer da sind. Und damit es uns nicht ganz langweilig wird schauen wir ab und zu nach den 50 Büffeln die zur Zeit im hohen Gras der Floodplains wohnen (einem Ausweichbecken des Limpoporivers).

Die Checkliste wird aber trotz allem immer länger. Hier ein Auszug, was uns bereits über den Weg gelaufen ist:

– Leopard (schlafend im Baobab Tree)
– Elefant (wanderte gestern abend 20 Meter vor uns durchs Camp)
– Eland Antilpoen (die grössten Antilopen)
– Impala
– Kudu
– Nyala
– Sharps Greysbok
– Civet (keine Ahnung wie das auf Deutsch heisst)
– Smal Spotted Genet (Ginsterkatze)
– Camäleon
– Nilkrokodile
– Flusspferde
– Bateleur (Adler)
– Tawny Eagle
– African Fish Eagle
– Brown Snake Eagle
– Sämtliche hier vorkommende Bienenfresser

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So what? 9.1.2012

Der Kurs ist kein Spaziergang, wenn man die Schlussprüfung bestehen möchte. Das wird einem bereits am zweiten Tag klar. Der Tagesablauf sieht wie folgt aus:

4.30 Uhr Aufstehen und kleines Frühstück

5.15 Uhr Abmarsch für einen Busch-Walk

9.00 Uhr zurück im Camp, kurze Pause

9.15 Uhr Lektion

10.00 Uhr grosses Frühstück

Study Time

14.30 Uhr Mittagessen

15.30 Uhr Game-Drive (das was alle ein Safari nennen)

19.30 Uhr Abendessen

Ihr könnt euch ja denken, dass spätestens um 21.30 Uhr alle im Bett sind.

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Willkommen im Busch, 6.1.2012

Nach einer Übernachtung in Johannesburg, geht es mit dem Busch-Bus Richtung Pongola Gate, Krüger-Nationalpark. Mit mir im Bus sitzen noch 10 andere Personen, die ebenfalls einen Kurs bei EcoTraining belegen. Die einen besuchen einen Trails Guide Course, die anderen besuchen den selben Kurs wie ich, Nature Guide Level 1. Dies ist der Grundkurs zum professionellen Tourist Guiding in der südafrikanischen Wildnis.

Nach einer 7 stündigen Busfahrt machen wir nicht mehr sehr viel, ausser uns in unserem Camp einzurichten. Das Camp besteht aus komfortablen Zelten mit Grasdach und Dusche/WC, Küche und unserem Study Deck mitsammt Bibliothek. Es liegt in nördlichen Teil des Krügerparks, dem Makuleke Park Contract (oder Pafuri) zwischen dem Limpopo- und dem Levuvhu-River, direkt an der Grenze zu Zimbabwe.

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Nächster Halt, Krüger Nationalpark!

Krüger-Nationalpark, wohl einer der berühmtesten Nationalparks auf der ganzen Welt! Dort werde ich den ersten Monat auf meiner Reise verbringen. Den zweiten Monat verbringe ich dann im Pongola Game Reserve, südlich von Swaziland. Beide Stationen sind Teile des Field Guide Course von EcoTraining, den ich besuchen werde. Wenn alles klappt, darf ich zum Schluss den Titel “Field Guide Level 1″ tragen und könnte künftig in Südafrika als Safari-Guide arbeiten.

Trotz den schlechten Internetverbindungen im Afrikanischen Busch, werde ich versuchen euch mit Neuigkeiten zu versorgen.