Schön war’s!

Der Herbst ist da und die Sommerferien liegen schon lange zurück. Es wird Zeit für einen kleinen Reisebericht von unserem knapp dreiwöchigen Afrikaabenteuer!

Die Hinreise ist anstrengend, wenig Schlaf und unbequeme Flugzeugsitze tragen ihren Teil dazu bei. Zum Glück holt uns Hermann vom Flughafen ab, so dass wir nicht direkt nach dem Flug noch stundenlang Autofahren müssen. In Modimole stärken wir uns bei Mittagessen, bevor wir auf die Thandeka Lodge fahren. Am ersten Tag bereits einen Game Drive, das lässt alle Anstrengungen vom Flug vergessen… Antilopen, Zebras, Löwen und Nashörner… Wir sind in Afrika!

Wir sind eigentlich gemütlich unterwegs, wenig Fahrkilometer pro Tag sind eingeplant. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, einige Fahrtage einzulegen. Dabei hat es bereits der erste total in sich! Abgelegene Dörfer, Schulkinder entlag der Schnellstrasse, Ziegen und Kühe soweit das Auge reicht und kurz vor dem Hotel fahren wir noch an einen Unfall. Ein junges belgisches Paar kollidierte mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Die Frau steht  unter Schock und hat eine ziemlich üble Kopfverletzung.
Es hat bereits eine Familie, ebenfalls Touristen aus Europa, angehalten und versuchen zu helfen. Auch wir halten an und schauen ob wir unsere Dienste anbieten können, denn in Afrika auf Hilfe zu warten bedeutet man wartet seeeeeeeeehr lange! Kurz und gut, wir laden die junge Frau und die Mutter der Familie auf und bringen sie in das Spital das beinah gegenüber von unserem Hotel liegt.

Der nächste Tag gehen wir dann etwas enspannter an und entscheiden uns eine Wanderung im Blyde River Nature Reserve zu machen. Gemäss den Beschreibungen im Reiseführer müsste die Wanderung zwar länger dauern aber einfach sein. Doch die letzte Regenzeit und der mangelde Unterhalt haben ihre Spuren hinterlassen. Teilweise sind ganze Wegabschnitte nicht mehr dort wo sie sein müssten und wir klettern buchstäblich von Fels zu Fels. In der Schweiz würde so ein Wanderweg eine blau-weisse Markierung erhalten… Doch die Anstregnungen lohnen sich. Orte wie in einem Märchenfilm und einen wunderbaren Ausblick auf den drittgrössten Canyon der Welt machen diese Wanderung wohl zu einer der schönsten in ganz Südafrika.

Uns erwartet heute die Panorama Route, die Strasse entlang des Canyons. Der Blyde River und seine Nebenflüsse haben in dieser Landschaft zahlreise bizarre Formationen und grandiose Aussichtsplateaus geschaffen, wenig fahren, dafür viel schauen.
Abends erwartet uns dann die Guest Lodge von Hendry. Wir finden sie aber nur dank der netten Dame im Touristoffice, denn klein, fein und ganz schön versteckt liegt die Lodge mitten in Graskop. Wir sind beide überrascht denn so eine hübsche Unterkunft mitten in der Stadt hätten wir nicht erwartet. Hendrys Service macht dann unseren kurzen Aufenthalt sogar perfekt. Können wir nur weiterempfehlen!

Adieu Zivilisation, willkommen Busch, heute fahren wir in den berühmten Krüger Nationalpark! Bereits nach den ersten paar Kilometern wird klar, dass das Leben hinter dem Grenzzaun anders tickt und andere Regeln herrschen als im restlichen Südafrika. Doch genau dieser Ort ist der Grund, weswegen es mich immer wieder nach Afrika zieht. Die nächsten 10 Tage erwartet uns die Tierwelt Afrikas und ein unkompliziertes Leben im Busch.

Bevor wir den Krügerpark verlassen geniessen wir noch drei spannende Tage in der Makuleke Region, dem nördlichsten Teil des Parks. Auf der Outpost Lodge können wir es uns so richtig gut gehen lassen und geniessen die Abgeschiedenheit dieses Ortes.

Doch alles hat ein Ende… Auch wir müssen den Park verlassen und machen uns auf den Weg nach Louis Trichardt, das heute  Makhado genannt wird. Der Südafrikanische Staat benennt seit einigen Jahren all jene Ortschaften um, die noch immer einen Namen aus der Apartheid tragen. So eben auch die Stadt Louis Trichardt. Ab und zu kann das ganz schön verwirrend sein, wenn auf der Strassenkarte ein anderer Name steht als auf dem Navi und sich auch die Strassenschilder nicht einig sind, welcher Name jetzt gilt. Kurz vor Louis Trichardt (oder eben Makhado) haben dann sogar pfiffige Einwohner die neuen Strassenschilder wieder mit den alten Namen übersprayt.

Sei es drum, wir finden unsere Unterkunft in der Soutpansberg-Region ohne Mühen und sind wieder einmal überrascht über eine wunderschöne Lodge mit super nettem Service. Die Madi A Thavha Mountain Lodge ist anders als alles andere was wir bis jetzt gesehen haben und bereuen es schon ein wenig, dass wir da nur eine Nacht bleiben.

Noch eine letzte Nacht wieder auf der Thandeka Lodge und der Heimflug wartet auf uns. Die vielen Leute auf dem Flughafen sorgen zwar dafür, dass sich unsere Begeisterung in Grenzen hält, trotzdem aber machen wir die Duty Free Shops noch unsicher. Denn – man kann es glauben oder nicht – die schönsten Souveniers gibt in Joburg am  Flughafen.

 

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